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1254. Juni 6.

8. id. Jun.

Heinrich, Herzog von Schlesien und Herr von Breslau, macht unter Zustimmung des Bischof Thomas mit Joh., dem Pfarrer von Ritschen, einen Tausch, wonach der Herzog pro bonis ecclesie sue, que (plebanus) habuit in Yttim (?) cum hominibus. nostris in Gorz und gegen Zahlung von 8 Mark Silber demselben all sein (des Herzogs) Recht in dem Dorfe Ritschen abtritt cum pleno dominio necnon omnem terram nostram exstirpatam et non exstirpatam ibidem, auch die Seen mit den Wiesen, welche der Kastellan, Tribun, Jägermeister daselbst in Ritschen auf Grund seiner Lehen inne gehabt hatte, sammt dem Hopfen und der Holznutzung jeder Art. Et si aliqui ligna deducere decreverint ad Oderam et in suis metis ipsa ligna conjungere sive ligare volentes, sibi dedimus plenam facultatem prohibendi seu admittendi, donee ipsius voluntatem valeant optinere; der Pfarrer erhält alles Land a loco, qui vocatur prsecop usque ad medium pratum Brelin inter Stinaviam (Steine?) et Reczen ab Odera vero usque ad medium lacum vetro Ledenicz (Liednitz) et Odercam mit allem Zubehör, der Herzog behält sich vor die Weideplätze der Schweine, die Zeidlereien und die Fischwehre (clausure) auf der Oder, doch darf der Pfarrer am Ufer der Oder zwischen den Grenzen der Stadt Brieg und des Dorfes Stinavia gurgustia (Fischhälter) einrichten und einen Fischer halten.

Z.: Konrad, Jägermeister, Desprin, Unterrichter, Ulrich, Untertruchsess, Dan. Leonardus et Ratiborius.


D.-A. F. 16. in einem Transsumte Bischof Johann vom Jahre 1301 Apr. 21, Abschrift aus dem Ende des XIV. Jahrh. im P.-A. Ms. Ziekursch 53. Die bei Heinrich III. ganz unerhörte Titulatur dominus Vratislaviensis verbietet die Urkunde für echt zu halten. Höchstens könnte man einen Fehler in der Jahreszahl annehmen und die Urkunde in die Zeiten Heinrichs IV. setzen, der allerdings jenen Titel führt.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.